20. Januar: Ordentliches, aber nicht fotogenes Wetter.
Wir fahren in den Antarctica Circum Polarstream und erreichen die ersten der Antarktik vorgelagerten Inseln.
Unser Hauptziel der ganzen Reise - das Festland der Antarktis - rückt näher.
Wir besuchen mehrere Inseln und dann endlich das Festland … der antarktische Kontinent ... der siebte!.
Auf der argentinischen Station "Espeanza" - werden wir am 23.Januar freundlich empfangen und nach dem Rundgang zum Kaffee eingeladen. Sie ist eine von insgesamt 7 Stationen der Argentinier.
Gleichzeitig grösste, sowie eine der zwei ganzjährig geöffneten. Einmalig in dieser unwirtlichen Gegend ist auch die Schule. Die Kinder werden mit einem ausgeklügelten Schulsystem vom
Kindergarten bis zu High School-Reife unterrichtet.
Eine Kirche fehlt auch nicht. Bereits 2 mal wurde hier geheiratet. Es hat für 8 Gäste Sitzplätze und eben soviel Platz für die, die stehen "wollen".
Wenn du kostenbewusst heiraten und feiern willst, dann heirate hier an diesem einzigartigen Ort. Sicher werden sich aufgrund der langen und kostspieligen Schaukel-Anreise, viele eingeladene Gäste keine Zeitfenster mehr frei haben und sich entschuldigen!
Das Licht der Welt erblickt hat hier kürzlich ein Kind ... bis dato die erste Geburt eines Menschen in der Antarktis.
Anmerkung: Argentinien unterhält die meisten Stationen in der Antarktis. Das Land dokumentiert damit seinen geographischen Anspruch für diesen Kontinent. Aus unserer Sicht ist der Anspruch
auch von Chile gerechtfertigt. Ist die antarktische Halbinsel doch mit dem Süden von Patagonien tektonisch verbunden. Warum machen Russland, China und viele andere Länder der nördlichen Welt
Anspruch auf dieses Festland geltend? Alle diese Länder unterhalten hier auch Stationen. Stehen in den Startpflöcken. Die Antarktik-Verträge laufen in den 40er Jahren unseres Jahrhunderts aus.
Das Ziel dieses Vertrages war und ist noch heute bindend für die ganze Weltgemeinschaft: Der Schutz dieses einmaligen Paradies auf Erden. Es werden grosse Ölfelder, Edelmetalle und vieles mehr
vermutet!
Zurück zum Hier und Jetzt. Wir stehen vor kleinen und grossen Pinguin- und Vogel-Kolonien. Auch vor der einen der grössten mit über einer Mio (1'000'000) Pingunien. Ob gross oder klein, die
Kombination von Sound, Geruch, Farben und Wind ist überwältigend und macht sprachlos. Es entsteht ein Gefühl, des verzaubert zu werden. Weiterziehen ist fast unmöglich. Wir beide bleiben stehen,
wie gebannt, sprachlos. Wir ziehen an unendlichen Gletschern vorbei und beobachten Eisberge die an uns vorbeischwimmen.
Beim letzten Abstecher auf Half Moon Island, konnten wir nochmals aus dem Vollen schöpfen. Es war eine wunderbare Zusammenfassung dessen, was wir in der Antarktis beobachten und erleben durften. Wirklich gerne liessen wir uns in diesem Moment nicht zur MS Ushuaia zurückfahren. «Wir kommen wieder» können wir diesmal nicht sagen. Alles Schöne hat ein Ende. Was wir im Herzen mitnehmen, wird unauslöschbar bleiben.
Mehr zu schreiben wäre «Wasser in den Rhein getragen» … lieber Leser, geniesse die Bilder in der Galerie, die ab Ende Februar abrufbar sind und lass dich ebenso verzaubern.
Im Moment fahren wir 2,5 Tage durch die Drake Passage, in Richtung Beagle Channel. Die Reise verläuft durch das auf unserem Planeten bewegtesten Meer. Und es bewegt: Unsere MS Ushuaia, stampft und rollt unter fast wolkenlosem Himmel in Richtung Ushuaia. Die Crew sagt, dass dies für sie eine der ruhigsten Passagen sei?! Gut so ... uns allen auf der MS Ushuaia sei es recht.
28. Januar: Seit langem haben wir wieder einmal eine «Trockenfusslandung.» (Landungen im Zodiac sind vorwiegen «Nassfusslandungen»). Wir gehen in Ushuaia, Tierra del Fuego in Patagonien, Argentinen an Land.
Wer ist wir? 88 Passagiere aus China, Singapur, Hongkong, USA, Canada, Neuseeland, Australien, Belgien, Polen Holland, Frankreich, Brasilien, Argentinien, Deutschland, Italien, England, Scotland, Irland und drei aus der Schweiz. Die Crew kam aus Argentinien und Chile.
Die reale Welt hat uns schnell wieder eingeholt. Bevor wir von Bord gingen, wurden wir mit der Botschaften konfrontiert, dass sich ein Virus - aus China kommend - weltweit schnell ausbreitet – und was sinnvolle Schutzmassnahmen sind !?! Der Virus wird CORONA genannt!
Bye, bye!