Bariloche liegt am Lago Nahuel Huapi. Der grösste von unzähligen Seen in diesem wunderbaren Gebiet. Die Gegend wurde von europäischen Siedlern, vorwiegend aus der Schweiz, Deutschland und Österreich erschlossen. Warum? Die Gegend an der Ost-Flanke der mittleren Anden erinnerte stark an die Alpen in Europa. Heute sind die Bergflanken von Rottannen und vielen anderen europäischen Gewächsen begrünt. Ursprünglich als Kerne und Setzlinge aus Europa mitgebracht, vermehrten sie sich unaufhaltsam. Teilweise so stark, dass sie einheimische Gewächse verdrängen. Der schöne Ginster und die wunderbaren Lupinen werden zur Plage.
Berge, Seen erinnern stark an die Innerschweiz … an Luzern. Chocolaterias gibt es an jeder Ecke. Und die produzieren Leckereien, da wird es selbst eingefleischten Schokoladenliebhabern schwindlig. Zur Entwöhnung gibt es auch Milka … und die investieren kräftig in die lila Werbung.
Bariloche - gegründet 1902 - ist eine der Ski- und Wanderdestination in Südamerika. Der Ilau Ilau-Golfplatz gehört zu den schönsten, der von uns bespielten Plätze.
Schön ist die Stadt nicht, aber nett! Es fehlt ihr an historischen Gebäuden. Daran können die im alten Alpenstil erbauten Häuser und die Bernhardiner-Hunde nichts ändern. Soviel Bernhardiner haben wir noch nie an einem Ort gesehen. Sie lauern zusammen mit Herrchen auf Touristen. Die sich dann, zusammen mit Barri fotografieren lassen. Geht dabei etwas schief … kein Problem. Der Hund hat das traditionelle Halsband mit Fass dabei. So steht jeder schnell wieder auf den Füssen.
Uns hat es hier gefallen. Wir standen mit unserem Expi 6 Wochen direkt am See. Konnten mit dem Colectivo, dem öffentlichen, meist vollgestopften Bus, von unserem Standort aus in alle Richtungen fahren. Jeden zweiten Tag gingen wir zu Fuss in die unzählig kleinen Geschäfte und trugen das Gekaufte im Rucksack nach Hause. Eine wiederkehrende Erfahrung … so kauften wir doch bereits vor 50 Jahren im Konsum um die Ecke ein. War der Rucksack zu schwer, machten wir Zwischenstopp in der Cervezeria. Das Bier, welches hier überall in Kleinstbetrieben gebraut wird, ist wunderbar
Hier haben die meisten Menschen viel weniger als wir. Nur die kleine Oberschicht lebt in Saus und Braus. Die restlichen sind vielfach naturverbundene Überlebenskünstler.
Auf dem Platz hier, finden an den Wochenenden immer wieder Familienfeste und Kinderveranstaltungen statt. Sie kamen in Scharen, in Bussen, mit Eltern in Privatfahrzeugen, mit dem Colectivo. Zu feiern gibt es immer was, lernten wir. Die Zufriedenheit, das agressionslose Verhalten der Kinder war beeindruckend. Schön waren auch die vielen spontanen Begegnungen mit Argentiniern, die sich an solchen Tagen ergaben. Mehrere waren Nachfahren von Schweizer Einwanderern. Die Begegnungen sind so von Herzlichkeit und mit Tiefgang, dass es berührt. Und eine spontane Einladung bei Einheimischen zu Hause, ein nachhaltig schönes Erlebnis.